Und plötzlich geht das Licht aus…

Kein Channeling, doch Gedanken von mir…

Und plötzlich geht das Licht aus
Ganz in der inneren Welt versunken, auf sich selbst zurückgeworfen. Den inneren Raum finden, ausfüllen und ausdehnen. Von innen nach aussen.
Wie ist es, wenn man einen Sinn verliert? Das Augenlicht einfach erlischt und die Welt um einen herum dunkel wird? So ganz auf sich selbst zurückgeworfen, etwas verloren in der äusseren Welt?
Artali, Knabstrupper-Wallach erblindete im Mai 2022 mit 14 Jahren vollständig. Sehbehindert ist er jedoch schon seit Geburt.
Von einem Moment auf den anderen: Orientierungslos, verunsichert, ängstlich, verloren.
Dann langsam in die innere Stärke finden, kein hinterfragen des Wieso und Warum. Annehmen was ist, die innere Balance wieder finden, sich neu orientieren.
Wie ich ihn dafür bewundere. Dieses ins Jetzt finden ohne hadern, annehmen dessen, was ist.
Ich hatte damit einen Moment länger zu kämpfen als er. Aber wenn er die Ärmel hochkrempelt und das Beste daraus macht, dann mach ich das auch.
Geduldig haben wir uns die Welt zurückerobert. Schon nach kurzer Zeit hat er sich wieder frei in seinem Offenstall und der Herde bewegt. Hat seine eigenen Strategien entwickelt.
Auf seiner kleinen Weide habe ich ihm Gesellschaft geleistet, denn so fühlte er sich sicher.
Spaziergänge folgten, Arbeit auf dem Platz und dann wieder gemeinsame Ausritte. Wir haben uns zusammen unsere Welt zurückerobert. Mit viel Liebe und Geduld und vor allem mit seinem tiefen Urvertrauen, dass er in sich trägt.
Ein Jahr später, vergesse ich die meiste Zeit, dass er blind ist. Er sieht in meine Richtung, wenn ich komme. Begrüsst mich und meistert sein Leben einfach grandios. Ich bin so stolz auf ihn!
Und wie auch immer sich seine Gesundheit entwickelt, ich werde jeden seiner Schritte mit Freude begleiten.
Und unser momentanes Ziel ist, dass er wieder mit seiner Herde auf die Weide kann. Wir sind am üben und es sieht gut aus.
Was Artali dazu «sagt»:
Ich bin glücklich, zufrieden und voller Eindrücke. Meine Sinne sind geschärft und die Welt so viel farbiger als zuvor. Mein Leben ist anspruchsvoller geworden, doch meine Wahrnehmung vom Leben selbst ist viel tiefer. Es ist, als hätte ich jetzt meine wahre Bestimmung gefunden. Mein Fühlen, mein Sein ist so viel vielschichtiger geworden. Ohne mein Augenlicht eröffnen sich mir neue Welten.
Für mich ist es ein Geschenk zu wissen, dass ich loslassen kann, weil ich loslassen darf. Ich fühle mich sicher mit meinem Menschen und in meiner Herde.
Für Veränderungen brauche ich einen Moment, doch nicht aus Angst oder Unsicherheit. Ich brauche die Zeit, um diese zu erfassen, zu verstehen und mich dann darin zurecht zu finden.
In meiner Mitte bin ich klar und gut in der Balance und so kann ich diese immer wieder auch im Aussen finden.
Jeder Tag ist ein Geschenk und genauso gehe ich jeden Tag von neuem in mein Abenteuer.
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